Die Strundorfer halten seit Wochen viel aus: Der Lidl-Markt am Strundepark vergrößert sich. Fast ständig im 12 Stunden-Modus wird gehämmert, gestampft, geklopft… Am vergangenen Donnerstag erst, fingen die Bauarbeiten schon vor 7:00 an.
Parkbewirtschaftung nicht nur im Strundepark sondern auch beim Lidl
Doch wer sich auf ein verbessertes Angebot freut, freut sich zu früh. Gerüchten zufolge soll nach dem Abschluss der Bauarbeiten der Parkplatz des Lidl bewirtschaftet werden.
Das ist jetzt schon beim Parkplatz des Strundeparkes der Fall. 25 Euro sind bei Parküberschreitungen dort fällig. Ein Umstand, der viele Strundorfer kalt erwischte: „Ich bin völlig schockiert“ äußerte sich eine betroffene Autofahrerin, die vor Ort zu Besuch war.
Der Parkdruck der Anwohner ist hoch
Derzeit parken selbst in der Ferienzeit rund zehn bis 15 Anwohner der Hauptstraße und des Heiligenstockes regelmäßig auf dem Lidlplatz mangels freier Parkmöglichkeiten. Aber auch die Kunden ansässiger Gewerbetreibender parkten bislang dort.
Die Stadt Bergisch Gladbach erhöhte den Parkdruck in den vergangen Jahren weiter
Die Stadtverwaltung erhöhte in der Vergangenheit noch den bereits bestehenden Parkdruck. Die ehemaligen Genossenschaftswohnungen auf der Haupstraße erhielten die Genehmigung zum Ausbau unter anderem des Dachgeschosses.
Doch eine Pflicht, Parkplatz zu schaffen wurde offensichtlich nicht damit verbunden.
Im Gegenteil, nach Erfahrung der Autorin können sich Anwohner, die Wohnraum schaffen wollen, von der Pflicht freikaufen, Parkplätze nachzuweisen. Die Kosten dafür waren in der Vergangenheit vierstellig.
Parkplätze schaffen in einem Tal ist schwierig
Prinzipiell ist das in einem gewachsenen Viertel wie Strundorf sinnvoll. Die Möglichkeiten Parkplätze zu schaffen, sind in einem Tal begrenzt. Gerade bei der Bestandsbebauung lassen sich Parkmöglichkeiten nicht zaubern. Doch diese Entscheidungen der Stadt dürften zu einer Parkplatzkonkurrenz und damit einem Hauen und Stechen unter den Anwohnern führen.
Eine bürgerorientierte Politik sieht anders aus
Verantwortliche Politik sieht anders aus. Wäre nicht eine Information der Betroffenen und eine fürsorgende Politik sinnvoll (gewesen)? Wäre es nicht möglich (gewesen), mit den Gewerbepartnern über eine Parkraumschaffung zu annehmbaren Kosten zu sprechen und die Anwohner darüber zu informieren?
Eine Landesstraße wird gesperrt, aber mit Anwohnern nicht über den Parkplatzmangel gesprochen?
Es ist ein bedenkliches Missverhältnis: Für einen mit Prominenten besetzten Verein wie den Strundetal e.V. mit durchaus guten Absichten wird ein ganzes Tal gesperrt. Es dürfen sogar private Grundstücke hemmungslos als Parkplätze genutzt werden, wie dies im vergangenen Jahr geschah. Damals wurde der Lidl-Parkplatz sogar von Parkwächtern bewirtschaftet und nicht informierte Anwohner standen bei der Rückkehr dumm da. – Und gleichzeitig ist eine veranwortliche Verkehrspolitik für zwei bis vier Straßen nicht möglich?
Das ist eine Politik, die radikalen politischen Strömungen den Weg bereitet.